Eine 51-jährige Bulgarin aus Niederwangen BE hat sich der mehrfachen Widerhandlung gegen das Tierschutzgesetz schuldig gemacht.
In Bulgarien erwarb sie zehn Hundewelpen und veräusserte sie in der Schweiz für ein Vielfaches.
Auch ihre Katzen hielt sie nicht vorschriftsgemäss und züchtete die Tiere trotz deren Krankheit weiter.
Die Beschuldigte muss nun 5630 Franken bezahlen.
Wie aus dem Strafbefehl hervorgeht, der 20 Minuten vorliegt, verkaufte die in Niederwangen BE wohnhafte Frau die Hundewelpen in der Schweiz für das Vielfache des Preises, den sie in Bulgarien für die Tiere bezahlt hatte. So hatte sie etwa die Hündin Susi für 200 Euro erworben und hierzulande für 1000 Franken weiterverkauft. Für Hund Chico verlangte die Beschuldigte 3000 Franken, nachdem sie ihn in Bulgarien für 150 Euro gekauft und verbotenerweise ohne Begleitung durch seine Mutter eingeführt hatte.
Nebst dem Handeln mit Zwergspitz-Welpen kümmerte sich die Beschuldigte nicht um ihre übergewichtige Hündin Emma. Nach einer Kontrolle ordnete das Berner Amt für Veterinärwesen (Avet) an, dass die Beschuldigte die Hündin einer Tierärztin oder einem Tierarzt vorstellen müsse, um das Gewicht zu erheben und einen Futterplan zu erstellen.
Um diese Anweisung scherte sich die Bulgarin offenbar nicht: Bei einer darauffolgenden Kontrolle konnte das Avet bei Emma keine Gewichtsreduktion feststellen. Die 51-Jährige konnte weder das Gewicht der Hündin nennen noch einen tierärztlich erstellten Futterplan vorweisen.
Auch ihre vier Katzen, darunter ein Junges, umsorgte sie nicht richtig. Die Katzentoiletten waren mehrere Tage nicht gereinigt worden und stark verschmutzt.
Weil einige der Katzen an einer chronischen Augenkrankheit litten, hatte das Avet zuvor eine Verfügung erlassen, dass die betroffenen Tiere kastriert werden müssen. Ungeachtet dessen hatte die Beschuldigte ihre Katzenzucht fortgesetzt und zwei Kätzinnen decken lassen. Zudem hatte die Tierhalterin bezüglich der Augenkrankheit keine Fachperson aufgesucht.
Beschuldigte muss 5630 Franken bezahlen und hoffentlich auch ein Tierhalteverbot
Quelle 20Min vom 19.Juli 2024